Offene Kommunikation ist ein Grundpfeiler, um Wissen und
Informationen an alle wichtigen Stellen weiterzugeben. Ein gegenseitiger
Erfahrungsaustausch ist da ein absolut gewinnbringendes Mittel - für alle
Beteiligten. Aus diesem Grund trafen sich auch in diesem Jahr wieder
Funktionäre der Schornsteinfeger-Innung Sachsen mit Vertretern der zuständigen
Behörden. Am 7. November 2022 kam man zusammen, um über die aktuellen
Problemstellungen in der Umsetzung verschiedener, gesetzlicher Vorgaben
betreffs unseres Handwerks zu beraten. Zentrales Thema war dabei auch hier der
§ 19 der 1.BImSchV. Es wurde deutlich, dass nicht nur für Schornsteinfeger des
Öfteren aus Ableit- eher Ableidbedingungen werden. Auch die Behörden
sehen da derzeit noch etliche ungeklärte Fragestellungen. In seinen Vortrag zum
Thema lobte Marco Gralapp, Technischer Innungswart der Innung Sachsen, die gute
Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz,
Umwelt und Landwirtschaft (Smekul). Herr Böhme als anwesender Vertreter des
Smekul bestätigte dies, bat aber darum, dass einzelne Schornsteinfeger bei
Klärungsbedarf gleich zu welcher Thematik dem Dienstweg entsprechend sich immer
zunächst an untergeordnete Behörden bzw. an die Innung zu wenden.
Zu einem weiteren, in Schornsteinfegerkreisen brandaktuellen
Thema informierte der Stellvertretende Obermeister Heiko Hirsch: das
Wortungetüm "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über
mittelfristig wirksame Maßnahmen
(Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung - EnSimiMaV)".
Ebenso eine Thematik, die beiderseits noch viele Fragen aufwirft.
Ein dritter Vortrag beschäftigte sich mit der personellen
Entwicklung im sächsischen Schornsteinfegerwesen. Berufsbildungswart Hagen Grahle gab unter anderem Aufschluss darüber, wie sich Ausbildungszahlen momentan
gestalten. Die Durchfallrate bei den Gesellenprüfungen, aber vielmehr die
Anzahl der sächsischen Teilnehmer an der Meisterprüfung (in diesem Jahr: 9)
führten zu Sorgenfalten insbesondere bei den Vertretern der Landesdirektion als
Bestellungsbehörde. Auch Schornsteinfegerbetriebe, die derzeit auf der Suche
nach einem (Meister-)Gesellen sind, wissen um diese Problematik. Das
Vorhandensein entsprechender personeller Ressourcen und damit einhergehend die
Ausbildung neuer Schornsteinfeger und Schornsteinfegermeister ist jedoch
Grundvoraussetzung bei der Umsetzung aller dem Schornsteinfegerwesen
aufgetragenen Aufgaben. Ein Sachverhalt, an dem wir schleunigst durch Erhöhung
der Ausbildungsbereitschaft selbst mit hoher Priorität arbeiten.
Neben diesen drei Fachvorträgen sowie den einleitenden
Worten und des Resümees zur Verabschiedung durch Obermeister Gunar Thomas, sind
es ebenso die persönlichen Gespräche, die in den Pausen zwischen den
Mitarbeitern aus den Staatsministerien, den Landesämtern, den Landratsämtern
und den Schornsteinfegern geführt werden, die einen solchen Erfahrungsaustausch
so wertvoll machen. Deshalb wird diese Veranstaltung auch im kommenden Jahr
eine Fortsetzung finden, waren sich alle einig.